Hinter den Spiegeln

Es ist etwas anders.
Entspannter. Warum? Was hat sich verändert?
Die Umstände sind doch eigentlich noch gleich geblieben.
Was hat sich verändert? Ich? Du? Wir? Egal.
Hauptsache es geht weiter. Bleibt nicht stehen. Geht nicht zurück.
Ich glaube ich hab wieder auf gemacht. Die Tür geöffnet. Dann läuft es besser. Ich bin glücklich.
Bis zum großen Knall. Bis ich verletzt werde. Mit offener Tür passiert sowas. Wenn sie geschossen ist nicht.
Wie ich grade merke, hat es lange gedauert, bis ich mich wieder getraut habe.
Soweit ich mich erinnere war das letzte mal im April. Und es hat weg getan. So lange.
Aber jetzt wird alles gut.

Alle sagen sie, ich wirke so ausgeglichen, ruhig, mit mir selbst im reinen.
Am Tag bin ich das auch. Ich bewältige was ich muss. Es muss ja alles laufen.
Die Gedanken kommen wenn ich allein bin. Nichts zur Ablenkung habe.
Dann bin ich schwach und verletzlich, voller Selbstzweifel.
Ich zeig dir mein anderes Gesicht. Aber dieses Gesicht ist nicht leicht zu handhaben.

Ist es möglich eifersüchtig auf etwas zu sein, was längst vergangen ist?
Gar nicht mehr existiert?
Ich kann das wohl. Bin es täglich.
Sie hatte was ich nicht habe. Sie hat bekommen was ich will.
Warum bekomme ich es nicht? Warum habe ich es nicht?
So viele Kleinigkeiten. So viel Großes.
Ich fühl mich schlecht deshalb.
Neid ist keine gute Eigenschaft.
Eine Totsünde sogar.
Ich bin das grünäugige Monster.
Es taucht mal ab, mal wieder auf.
Ohne Vorwarnung.
Und zerschmettert mich mit voller Wucht. Ergebnis. Selbstzweifel.
Weil du nicht gut genug bist, ist dann scheinbar die Antwort auf die Fragen und Zweifel in mir.

Wenn einem alles über den Kopf zu wachsen scheint... Was tun?
Einfach alles was übersteht abschneiden?

Der Weg ist das Ziel? Klingt irgendwie nicht gut in meinen Ohren. Ich will einfach gleich am Ziel sein. Aber nach meinem Kopf geht es nicht....

Gedanken ordnen, hört sich gut an.
Mal wieder ein guter Vorschlag von meinem Hirn.
In letzter Zeit vertraue ich ihm nämlich nicht mehr.
Es legt mich rein. Zerdenkt Sachen, redet mir Sachen ein die vielleicht nicht Stimmen. Aber sie könnten ja. Ja, sie könnten.
Ich denke viel. Ununterbrochen. Ich bin schlau. Ich hasse es, schlau zu sein.
Dumm sein, wär einfacher. Dumme Menschen schaffen sich nicht selbst Probleme wo keine sind.
Ich kann das allerdings gut. Gut? Ich beherrsche es sogar in Perfektion.
Ich wär glücklich, wär ich dümmer. Zumindest denke ich das. Und naja, ich vertraue meinen Gedanken ja nicht immer. Also hab ich vielleicht auch unrecht, wenn ich denke ich wär dümmer, glücklicher.
Ergibt das einen Sinn? Ich glaube schon. Teufelskreis.